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das oft unterschätzte Vorprogramm


Wenn jemand einen DJ für seine Feier bucht, denken die meisten Menschen, im Hinblick auf seinen Aufgabenbereich, in der Regel an die rauschende Party ab ca. 22 Uhr. Das die musikalische Arbeit jedoch viel früher beginnt, bedenkt kaum jemand. "Ach.... zum Essen kann man ja ne CD laufen lassen." Oder - "Spiel das was du immer spielst. Du hast doch bestimmt da ne Playlist ...". Klar - kann man alles so machen. Jedoch bin ich da etwas anderer Meinung. Ich halte die Musik, die vor der eigentlichen Party läuft, für sehr sehr wichtig. Zunächst sollte man jedoch die Musik unterteilen.

1. Musik beim Eintreffen der Gäste in der Location/Sektempfang

2. Musik während des Essens

3. Musik nach dem Essen, bevor es mit dem Eröffnungstanz losgeht.

Beim Eintreffen der Gäste, empfiehlt es sich etwas locker leichtes zu spielen, das nicht aufdringlich ist, aber eine nette Hintergrundatmosphäre bildet. Hierbei kommt es jedoch schon sehr stark auch auf die Gäste an. Bei ehr jungem moderneren Publikum die sich bei sommerlichen Temperaturen, Sekt und Fingerfood auf der Terrasse befinden, eignen sich beispielsweise loungeige Tropical Housebeats perfekt! Diese Musik würde ich beispielsweise immer live mixen und nicht einfach als Playlist laufen lassen. Es ist doch wunderbar für die Gäste, bei einem ersten Getränk zu beobachten, wie der DJ entspannte coole Musik handwerklich live zusammen mixt.

In dem Moment ist das Brautpaar womöglich grade Fotos machen und man kommt so auch schnell mit den ersten Gästen in Kontakt. Und genau dieser Kontakt ist nebenbei gesagt, meiner Meinung nach enorm wichtig. Die besten Partys entstehen wenn man am Ende das Gefühl hatte man war kein außenstehender Dienstleister, der für eine Gruppe fremder Menschen Musik gemacht hat, sondern ein Teil dieser Truppe! Und NOCH hat man Zeit dazu! Ein kleiner Scherz zu Anfang hier, ein netter Smalltalk dort bewirkt schnell Wunder!

Hat man hingegen ein nicht so junges oder flippiges Publikum, eignet sich hier auch wunderbar etwas souliges, jazziges oder aber auch Klassik. Im Klassikbereich verwende ich jedoch gerne bekannte Popmelodien in einer klassischen Piano Version. Geht es Richtung Essen habe ich die Erfahrung gemacht, das entspannte Popsongs (von vor 30 Jahren bis heute) sich sehr gut eignen. Ich habe schon oft gehört, das es DJs gibt, die beim Essen gerne so etwas wie Kuschel Rock und Co spielen. Zu langsame Lieder wirken jedoch eher einschläfernd und lassen die Gäste nach einem ausgiebigen leckeren Essen dann doch, sagen wir mal - etwas fester und tiefer im Stuhl sitzen.

Ich bemühe mich im Laufe des Essens, und da kommen wir übergangslos zum Part " Musik nach dem Essen ", die Musik langsam aber sicher zu steigern. Sprich spätestens nach dem Hauptgang, bevor das Dessert (evt. dort ja schon die Torte) serviert/bereitgestellt wird, die Musik schon deutlich poppiger werden zu lassen und ein wenig zu steigern. Nach dem Dessert, also in der Zeit bevor es dann endlich mit dem Eröffnungstanz losgeht, kommt für mich eine sehr wichtige entscheidende Phase. Das ist die Phase, in der ich den Gästen nach Möglichkeit schon Lust aufs Tanzen machen möchte. Ich sehe diese Phase sozusagen als Warm Up oder auch, als kleines Anheizen.

Im optimalen Fall sieht es nämlich dann so aus, das die Gäste es kaum erwarten können das endlich die Tanzfläche eröffnet wird und sie Gas geben dürfen. Es springt schließlich keiner gerne ins kalte Wasser. Wie man erkennt, ob einem dies gelingt ist relativ einfach. Das Zauberwort heißt eigentlich in der kompletten Vorprogrammphase beobachten! Dies ist schließlich die Zeit, in der ich mein Publikum schon bestens einsortieren kann.

Wie reagieren die Gäste auf welche Art von Musik? Wird schon mit dem Fuß oder dem Kopf gewippt? Eventuell wird sogar schon leise mitgesungen und auch zu diesem Zeitpunkt ist das Abgeben von Musikwünschen schon ein deutliches Zeichen auf Lust zu tanzen.

Daher rate ich auch jedem DJ davon ab diese Zeit abgekapselt für sich zu verbringen. Das Stöbern bei Facebook, Instagram, oder sonstigen, ist sicherlich ein netter Zeitvertreib wenn die Gäste essen, aber ich empfehle nach Möglichkeit stets präsent zu sein, Augenkontakt zu suchen, ein nettes Lächeln parat zu haben und eventuell schon den einen oder anderen Smalltalk zu führen. Ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich sage das ein gut durchdachtes Vorprogramm schon die halbe Miete ist. Nicht selten verteile ich in dieser Zeit mehr Karten (auf Nachfrage), als am Rest des Abends.

Sätze wie: " Das fängt ja schon super an hier mit der Musik und ist sehr vielversprechend!", oder " Na wenn es musikalisch so weitergeht, freue ich mich auf einen tollen Abend! ", sind keine Seltenheit!

Daher mein Rat an alle, nutzt diese Zeit so wie beschrieben, und der Rest des Abends wird für euch deutlich einfacher und stimmungsvoller von der Hand gehen! Es sei jedoch gesagt, das ich das Vorprogramm natürlich immer im Vorgespräch mit den Gastgebern abspreche und auf ihre Wünsche hin abstimme.

In diesem Sinne

Euer DJ Dominik Assmann

Bildquelle: www.jörg-backhaus.de


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